Man muss das Beste aus der jetzigen Situation herausholen

Abschlussbericht von Julianne

Ein ziemlich ungewöhnliches, neues und komisches Semester geht vorüber und hinterlässt nicht wenige Spuren… Es ist mittlerweile Alltag geworden, dass man nur noch aufsteht, sich Frühstück macht und dann den Rest des Tages am PC verbringt. Egal ob Homeoffice oder Uni, alles spielt sich nur noch in den gleichen vier Wänden ab und auch der 84028 Spaziergang ist leider keine große Abwechslung mehr. Das kratzt auf Dauer definitiv an der Motivation bzw. am Antrieb. Doch trotz all der vielen Beschränkungen und Hindernisse, die einem das Ehrenamt nicht gerade erleichtert haben, konnte ich dennoch viel für mich lernen.

Rock Your Life

Meine RYL-Mentee und ich hatten letztes Wochenende unser letztes „Training“. Die Trainings bestehen häufig aus einem Wochenende. Sie werden geleitet von Coach*innen von der Organisation, die dann ein bestimmtes Programm mit uns durchgehen. Das Wochenende wird aufgeteilt in einen gemeinsamen Tag mit Mentor*innen und Mentees und einen Tag nur mit Mentor*innen.

Diesmal waren wir nur vier Mentoring-Paare und haben uns alle online getroffen. Da meine Mentee und ich nicht viele Leute sehen und wir wenig davon hielten, uns nur online zu treffen, kam sie am Samstag zu mir und wir haben das 5h-Training zusammen durchgeführt. Es war die gleiche Coachin wie die letzten Male und deshalb direkt eine bestimmte Vertrautheit da.

Das Training war viel interessanter und lehrreicher als wir es uns beide vorgestellt hatten. Es ging hauptsächlich darum, auf unsere gemeinsame Zeit miteinander zurückzublicken und zu reflektieren, was wir in den letzten 1 ½ Jahren voneinander gelernt haben und ob wir unsere gesetzten Ziele vom Anfang auch umsetzen konnten. Außerdem ging es um die Frage, ob wir die Beziehung noch weiterführen oder ab jetzt getrennte Wege gehen wollen würden.

Gerade für mich war dieser Rückblick nochmal ein Antrieb weiterzumachen. Ich habe mich oft gefragt, ob es wirklich das richtige Ehrenamt für mich sei, da ich nie wirklich viel Veränderung gesehen habe bzw. mich sogar gefragt habe, ob sie meine Hilfe überhaupt benötigt. Doch nochmal von ihr zu hören, wieviel sie von mir in dieser Zeit lernen konnte und auch rückblickend zu sehen, wo wir gestartet haben und wo wir heute sind, hat mir die Wichtigkeit dieser Beziehung auf jeden Fall vor Augen gehalten.

Ich habe gelernt, dass viele Probleme nicht offensichtlich sein müssen und dass der Einfluss auch unterschwellig wirken kann. Durch Dinge, die für einen selbst kaum spürbar sein mögen, wie zum Beispiel das rege Zuhören, Vertrauen und durch Zuverlässigkeit, die man ihr zeigt. Schlussendlich haben wir uns beide dazu entschlossen die Mentoring-Beziehung „weiterzuführen“. Ich setze es in Anführungsstriche, weil es für uns mehr ist als nur ein Projekt oder Ehrenamt. Wir sind richtig gute Freunde geworden – wie eine große und kleine Schwester – und das ist in unseren Augen nichts, was man einfach so beenden kann oder beenden wird. Es wäre einfach nur komisch, jetzt den Kontakt zu beenden und würde sich für uns auch komplett unnatürlich anfühlen, denn unsere Beziehung geht weit über dieses „Projekt“ hinaus.

Auch der letzte Tag nur mit den Mentor*innen und der Coachin war sehr lehrreich. Für mich schien die Organisation immer sehr darauf aus, dass wir Mentor*innen wie eine Art „Retter*innen“ fungieren würden und den Mentees mit unserem vielen Wissen aus jeder Situation helfen könnten. Als seien wir fast „perfekt“ und hätten selber alles top im Griff…

Genau das war schön an dem Treffen am Sonntag: jede*r hat auch ihre*seine Probleme geteilt und es war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, denn auch wir „Vorbilder Mentor*innen“ haben Probleme und sind bei Weitem nicht perfekt. Es war einfach schön mal authentischere Seiten zu hören und zu merken, dass man nicht alleine im Boot sitzt. Denn auch wenn wir anderen helfen, heißt das noch lange nicht, dass wir unser Leben komplett durchorganisiert und problemlos im Griff haben. Auch wir konnten viel von unseren Mentees lernen.

Flüchtlingshilfe Harvestehude

Meine Tandempartnerin und ich haben versucht das Beste aus der Situation zu machen und sind, wie wahrscheinlich fast alle Menschen heutzutage, viel spazieren gewesen. Ich habe ihr so gut es ging versucht, im Freien beim Deutschlernen zu helfen oder einfach nur eine gute Zuhörerin zu sein.

Zwar bin ich bereits ehrenamtlich aktiv, doch die Arbeit mit Menschen mit Fluchterfahrung war für mich eine komplett neue und interessante Erfahrung. Deshalb haben mir die fast wöchentlichen Online-Meetings mit den anderen Ehrenamtlichen auch sehr viel gebracht. Einfach nur ihre Geschichten zu hören, mehr über ihre Erfolge/Misserfolge zu erfahren, die verschiedenen Arbeitsgruppen kennenzulernen und diese unglaublich inspirierende Hingabe für ihre Tandempartner*innen waren schon eine große Hilfe.

Wir haben uns gegenseitig viel ermuntert und versucht Lösungsansätze zu finden, wie man die Treffen bzw. das Deutschlernen etc. trotz Kontaktbeschränkungen erleichtern kann. Ich finde es zudem schade, wie sehr das Ehrenamt unter der jetzigen Situation leiden muss. Man stelle sich vor, komplett fremd und neu in einem Land zu sein, die Sprache kaum bis gar nicht zu können und dann mit all dem behördlichen, bürokratischen Kram komplett überrumpelt zu werden. Wer würde da nicht eine helfende Hand benötigen, mit dem nötigen Knowhow?

Genau dafür ist diese Tandembeziehung da und genau deshalb auch immens wichtig. Zum Beispiel gehen die Ehrenamtlichen zusammen mit ihnen zum Amt, bringen ihnen Deutsch bei, gehen auf Wohnungsbesichtigungen, Kochen einfach mal was zusammen und weichen selbst vor Gericht nicht von ihrer Seite. DAS ist für mich Integration. Genau diese Arbeit leisten die Ehrenamtlichen bei uns und das finde ich einerseits zwar sehr lobenswert, andererseits aber auch irgendwo selbstverständlich.

Dazu muss man auch sagen, dass die meisten von ihnen bereits pensioniert sind und daher diese intensive Zeit auch besser aufbringen können. Allerdings finde ich es schön zu sehen, dass sie ihre Zeit wertvoll nutzen, und zwar um Menschen zu helfen, die wirklich dringend (!) Hilfe benötigen. Genau das versuchen die Ehrenamtlichen trotz der vielen Beschränkungen weiter durchzuführen und es gelingt den meisten auch mit einigen Umständen.

Meine Tandempartnerin und ich versuchen momentan einfach nur durchzusetzen, dass sie endlich ihre Ausbildung anfangen kann, und das mit allen möglichen uns rechtlich erlaubten Mitteln. Sie ist mittlerweile einfach sehr frustriert, dass ihr nicht die Möglichkeit gewährleistet wird hier arbeiten zu können und endlich ein neues Leben anzufangen. All das obwohl sie einen Ausbildungsplatz sicher hat…

Ich merke einfach, wie hilflos und nutzlos ich mich fühle, da ich keine Ahnung habe von all dem Rechtlichen, allerdings auch immer wieder Neues dazulerne. Es ist nicht einfach, doch sie hat bereits einen sehr guten Anwalt an ihrer Seite und auch ich bin am Herumtelefonieren und versuche das Wissen und die früheren Erfahrungen der anderen Ehrenamtlichen dafür zu nutzen. Ich weiß, dass ich ihr mit dem rechtlichen Teil wenig weiterhelfen kann, allerdings weiß ich auch, dass jeder eine gute Freundin gebrauchen kann, die mit einem diese harte und nervenaufreibende Zeit durchsteht, und dafür bin ich da.

Ich freue mich jedenfalls, dass ich trotz dieser schwierigen und ungewohnten Zeit eine super Tandempartnerin und Freundin dazugewonnen habe, der ich bereits helfen kann, indem ich einfach für sie da bin und von der ich durch ihren Ehrgeiz ebenso viel für mich im Leben dazulernen konnte. Manchmal muss man einfach das Beste aus der Situation machen, Lösungswege finden und versuchen, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Häufig klappt das nicht alleine, sondern vielmehr durch die Hilfe anderer. Das habe auch ich gemerkt in den Meetings, denn die Probleme gehen durchs Nichtstun leider nicht weg und die Menschen brauchen auch immer noch unsere Hilfe.

Plan B mit Mutausbrüchen

Abschlussbericht von Luisa

Das Wintersemester 2020/21 neigt sich dem Ende zu, und somit auch die Zeit im Seminar und im Engagementprojekt. Nachdem die ersten paar Monate hauptsächlich aus Gesprächen, Meetings und Planung bestanden, ging es seit Anfang des neuen Jahres und mit Beginn der Prüfungsphase auch bei „HALT! In Zeiten der Erschütterung“ in die heiße Phase.

Glücklicherweise ging unsere vorherige Planung auf und alle unsere Interviews konnten wie geplant stattfinden. Ohne Frage, es hat ein bisschen Überwindung hier und einen mittleren Mutausbruch da gebraucht, um die Interviews durchzuführen. Aber ohne ein Fünkchen Aufregung wäre das Ganze wohl auch nur halb so besonders gewesen und am Ende können wir meiner Meinung nach wirklich zufrieden mit den Ergebnissen sein.

Rückblickend bin ich sehr dankbar, für die vielen Informationen und Erfahrungen, die ich durch das Projektseminar innerhalb weniger Monate für mich mitnehmen konnte. Durch das Engagement konnte ich mit einer tollen Gruppe zusammenarbeiten (Shoutout an der Stelle an Cornelia, Lukas und Paula), ein Teil von Interviews mit echten Expert:innen der Hamburger Kulturszene sein, habe durch das Projekt die Zinnschmelze kennengelernt und mich am Tonschneiden probieren können (und dabei für mich feststellen können, dass ich in diesem Leben definitiv keine Tonfrau werde) und, und, und…

Corona hat zwar dafür gesorgt, dass ich nicht wie ursprünglich geplant in der Obdachlosenhilfe ein Engagement beginnen konnte, allerdings bin ich auch sehr zufrieden mit meinem „Plan B“ geworden und möchte die letzten Monate mit „HALT!“ nicht missen. Und obwohl das Semester und auch das Seminar nun beendet sind, bleibt es noch ein bisschen spannend, denn die Interviews brauchen noch ein wenig Zeit bis zur finalen Veröffentlichung. Ich bin schon gespannt auf die fertigen Podcasts, dann so richtig mit Jingle und allem Drum und Dran!

Action! Cut! It’s a wrap!

Beitrag von Luisa und Paula

Action!

Wie bereits in unserem Zwischenbericht angekündigt, konnten wir nach unserer Vorbereitungs- und Planungsphase endlich richtig mit den Interviews durchstarten. Interview-Fragen geschrieben, Gäst:innen kontaktiert, Termine vereinbart – und los geht’s!

Aufgrund der aktuellen Regularien mussten unsere drei Gespräche über Zoom stattfinden und aufgezeichnet werden. Unser Dreier-Gespann teilte sich so auf, dass wir jeweils in Zweier-Teams unsere Gesprächspartner:innen interviewten. Da im Gegenteil zu unseren großartigen Gäst:innen niemand von uns Interview- geschweige denn Podcast-Erfahrungen vorweisen konnte, lässt sich ein wenig Aufregung vor unseren Einsätzen wohl kaum leugnen.

Ende Januar 2021 gaben Lukas und Paula ihr Interview-Debüt und durften den Hamburger Musiker, Produzenten, und Dozenten Sigi Dresen willkommen heißen. Mit ihm sprachen wir über die Stimmungslage in seinem kreativen Umfeld, mögliche Wege, um die Kulturlobby zu stärken, sowie Inspiration und kreatives Schaffen in Corona-Zeiten.

Im zweiten Interview tauschten sich Luisa und Lukas mit Alexandra Gramatke aus. Neben ihrer Arbeit als Regisseurin und Drehbuchautorin ist sie auch Geschäftsführerin der Kurzfilm Agentur Hamburg e.V.. Alexandra Gramatke berichtete unter anderem über ihre Eindrücke und Meinung bezüglich Themen wie der gesellschaftlichen Bedeutung von Kurzfilmen, der Solidarität der Filmbranche in Corona-Zeiten oder dem Nutzen von Streaming-Events. Bei der Gelegenheit sprachen wir auch gleich über künftige Veranstaltungen und Festivals, wie das Kurzfilm-Festival im Juni 2021, und über Gramatkes diesbezügliche Wünsche und Erwartungen.

Auch in unserem Fall waren alle guten Dinge die sprichwörtlichen Drei und Hamburgs Kinolegende Matthias Elwardt erfreute uns mit einem virtuellen Besuch im Podcast. Matthias Elwardt ist seit über 30 Jahren im Kinogeschäft tätig, davon fast drei Jahrzehnte als Geschäftsführer des Kultkinos Abaton und heute in derselben Position in den Zeise Programmkinos. Im Interview erzählte er uns, Luisa und Paula, von Hindernissen und Chancen, die sich der Kinowelt im Zuge der Pandemie aufgetan haben, und wie mit innovativen Ideen, wie z.B. dem Wunschkino, versucht wird, das Beste aus der Situation zu machen. Zudem sprachen wir über den Wandel zum Streaming und dessen Bedeutung für die Zukunft der Kinos.

Auch wenn es aufgrund kleiner Patzer oder technischer Tücken hin und wieder etwas holprig zuging, waren wir insgesamt zufrieden und erleichtert, diesen Meilenstein unseres Projektes abgeschlossen zu haben.

Cut!

Zu jeder Action gehört ein Cut – nicht nur im Filmgeschäft. Kaum hatten wir alle Interviews im Kasten, musste auch schon der Schnitt geplant werden. Dabei wurden wir drei Laien glücklicherweise tatkräftig von Cornelia unterstützt, die uns kurzerhand einen Crashkurs für ein Audiobearbeitungs-Programm anbot. Nachdem sie uns gezeigt hatte, wie man Lautstärkeanpassungen vornimmt, ungewünschte „hms“ und „ähms“ entfernt und vieles mehr, machten wir uns selbst ans Werk. Erst beim Schneiden wurde uns bewusst, wie viel Arbeit in vielen Podcast-Produktionen stecken muss. Es dauerte einige Stunden, bis wir uns überhaupt in die Prozesse eingefuchst hatten. Auch wenn uns die Gespräche während der Aufzeichnungen ziemlich natürlich und fließend vorgekommen waren, entdeckten wir mehr Versprecher, Störgeräusche und Laute als wir für möglich gehalten hätten. Außerdem überraschte uns, dass uns bei der Bearbeitung nach einer Weile das Gespür/Gehör für diese Feinheiten verloren zu gehen schien. Insgesamt führten diese Eingebungen dazu, dass wir unser Folgetreffen nochmals aufschoben, um ausreichend Zeit für eine vernünftige Bearbeitung zu haben.

It’s a wrap!

Am Ende ist es uns ein Anliegen, nicht nur den Zuhörer:innen, sondern vor allem auch unseren Gäst:innen gerecht zu werden. Inzwischen befinden wir uns endlich auf der Zielgeraden, denn es fehlen nur noch das Intro und ein ansprechender Jingle, der vom Team der Zinnschmelze beigesteuert wird. Nach ihrer endgültigen Fertigstellung werden unsere drei Folgen dann in regelmäßigen Abständen als Teil einer Podcast-Reihe zum Zinnschmelze-Projekt „Halt! In Zeiten der Erschütterung“ erscheinen. Hoffentlich seid ihr darauf genauso gespannt wie wir!

Herzliches Lokstedt

Beitrag von Dalila

Heute vor drei Monaten begann meine Reise ins soziale Engagement. Zunächst war ich sehr zurückhaltend, da ich eine unterdrückte Abwehrhaltung fühlte, ob es die Angst gegenüber den Menschen war, die ich kennenzulernen vermochte, oder möglicherweise die Ablehnung der Unterstützung, ich weiß es bis heute nicht. Doch ich kann sagen, dass dieses Gefühl seit dem ersten Tag in der Unterkunft verflogen ist.

In den letzten drei Monaten konnte ich viele Eindrücke sammeln, mit denen ich sonst sicherlich nicht konfrontiert gewesen wäre. Zum Beispiel war ich als Begleitung in die Flüchtlingsambulanz zur Trauma-Therapie dabei. Über die Wochen habe ich eine Patenschaft aufgebaut und gefestigt. Zurzeit liegt der Fokus meiner Unterstützung durch meine Sprachkenntnisse zum einen auf der Begleitung von geflüchteten Menschen zu Arztterminen und Ämtern. Zum anderen unterstütze ich bei der Corona-bedingt wöchentlichen Abfrage der Notfallbetreuung der Schulen in der Unterkunft bei den Familien.

Durch die umstrukturierte und etwas schwierige Lage während der Corona-Pandemie musste der Verein Herzliches Lokstedt umdenken und schauen, wo welche Hürden und Probleme liegen, um gezielt auszuhelfen. Da das gemeinsame Miteinander auf engen Räumen nicht mehr möglich war, haben wir die Idee mit dem „Hof-Café“ in der Grelckstraße ins Leben gerufen. Menschen mit Fluchterfahrung aus der Unterkunft im Alma-Ohlmann-Weg konnten bei unserer wöchentlichen Abfrage Termine wählen, um Ihre Anliegen im Café zu bearbeiten. Von Kindergeldanträgen über Deutschunterricht bis hin zur üblichen Behördenpost.

Auch wenn die Neuinfektionen und der Inzidenzwert es zurzeit nicht bestätigen, bin ich zuversichtlich, dass wir ab September 2021 wieder einige Begegnungsangebote im kleinen Rahmen ermöglichen können und freue mich auch hier Teil des Herzliches Lokstedt e.V. zu sein.

Um jedoch unsere derzeitigen Angebote so vielfältig wie möglich zu halten, haben wir einen Abfragebogen auf Deutsch/Farsi und Deutsch/Arabisch entworfen, um den Geflüchteten die Auswahl und Möglichkeiten zu bieten, selber zu entscheiden, wo sie Hilfe benötigen. Unsere Angebote sind breit gefächert – von der Hilfe bei der Sortierung von Dokumenten und Ordnern, über das Beantragen von WLAN für Zuhause bis hin zur Einrichtung von -Mail-Postfächern.

Ein großes Projekt, welches sich gerade noch in den Startlöchern befindet, sind unsere Erklärvideos, die ohne die derzeitige Lage wahrscheinlich nicht so schnell umgesetzt worden wären. In diesen Videos erklären wir anhand eines Formulars (z.B. Anmeldung des neuen Schuljahres) zweisprachig, wie dieses auszufüllen ist. Somit können wir uns an die Corona-Regelungen halten und bieten den Menschen eine Art Tutorial, wie sie es selber Schritt für Schritt lernen.

Im Großen und Ganzen haben wir trotz der Einschränkungen der Begegnungsangebote etc. viel, wenn nicht sogar mehr Arbeit. Dennoch muss ich sagen, dass ich sehr dankbar bin, zu diesem Zeitpunkt beim Herzlichen Lokstedt beigetreten zu sein, da ich einen sehr guten und umfangreichen Einblick in die Arbeit des Vereins hinter den Kulissen bekommen habe. Der Fokus unserer Arbeit liegt nun bei der Unterstützung der Geflüchteten im Alltag. Somit konnte ich zwei Patenschaften übernehmen und stehe im engen Kontakt mit den Familien.

Meine anfängliche Motivation diesem Seminar beizutreten und Teil eines sozialen Engagements zu werden, hat sich durch die erbrachte Erfahrung nur bestätigt und gefestigt. Ein kleiner Teil eines Vereins zu sein, der den Menschen jedoch einen erheblichen Mehrwert und Freude im Leben ermöglichen kann, ist einfach nur schön. Die Arbeit im Verein verdeutlicht mir jeden Tag, wie glücklich und zufrieden wir Menschen in Europa sein sollten bzw. welches Privileg wir haben auf dieser Welt zu sein. Außerdem darf ich jeden Tag erfahren, welche Stärke und Lebenslust in diesen Menschen steckt und steigt, ein besseres erfülltes Leben in Sicherheit und Unabhängigkeit zu leben.

Für mich wird die Erfahrung und Reise mit dem Verein „Herzliches Lokstedt“ weitergehen. Um mich weiterzuentwickeln, nehme ich in den kommenden Wochen an Online-Fortbildungen der Diakonie Hamburg zu den Themen Migrationsrecht, Ausländerecht, EU-Zuwanderung und Einführung in das Asylverfahren teil, um mich bei meinen Aufgaben als Patin, Unterstützerin/Ehrenamtliche und Dolmetscherin weiterzubilden und zu stärken. Seit dieser Woche durfte ich als Vertreterin vom Herzlichen Lokstedt an der „Lokstedter Runde“ teilnehmen (online, per Zoom). Dort kommen wichtige Institutionen aus Lokstedt und Umgebung zusammen und planen das Miteinander und die Zusammenarbeit im Stadtteil. Neben der Diakonie Hamburg nimmt das Bürgerhaus und Bezirksamt Lokstedt, das Bündnis für Familien, Vertreter der Lenzsiedlung, die Kirchengemeinde Lokstedt, das DRK Eltern-Café und Vertreter der SPD und der Grünen Lokstedt teil.

Schließlich wurde mir durch meine geleistete Arbeit das Angebot gemacht, als Werkstudentin (Projektmitarbeiterin) im Verein tätig zu werden, um einen größeren Einfluss in der organisatorischen Arbeit und Projektarbeit zu ausüben zu können. Abschließend lässt sich sagen, dass ich sehr glücklich bin, die Möglichkeit durch das Seminar erhalten zu haben und finde es sehr schade, dass dies ab dem nächsten Semester nicht mehr zur Verfügung steht. Ich kann nur nochmal betonen, wie toll und bereichernd diese Arbeit für mich ist und kann es jeder Person empfehlen, die einen Teil zur Verbesserung und Stärkung der Gesellschaft beitragen möchte.

Tandem mit Sara

Zwischenbericht von Jana

Hier mal wieder ein kleiner Einblick in mein Engagement. Wir sind weiterhin dabei geblieben uns online zu treffen. Zuletzt hatte ich berichtet, dass wir es leider noch nicht geschafft hatten eine Regelmäßigkeit in unsere Treffen zu bringen. Das hat sich auf jeden Fall gebessert! Wir bekommen es jetzt viel besser hin, dass wir uns fast immer wöchentlich sehen können.

Was mir hier sehr geholfen hat, war der Online-Austausch mit anderen Mentor*innen von Die Insel hilft e.V. im Januar. Es war gut zu hören, welchen Problemen sie so begegnet sind. Einerseits hat es schon geholfen sich darüber auszutauschen und zu merken, dass es anderen oft ganz ähnlich geht. Außerdem konnten wir uns gegenseitig Tipps geben oder auch berichten, wie wir selbst mit Schwierigkeiten umgehen. Für mich persönlich habe ich dabei rausgezogen, dass schon der regelmäßige Kontakt über WhatsApp wichtig ist. Das habe ich im Folgenden versucht umzusetzen und Sara noch häufiger zu schreiben oder noch besser eine Sprachnachricht zu schicken, um so den beständigen Kontakt noch weiter aufrechtzuerhalten.

In unseren Treffen haben wir uns konkret mit verschiedenen Themen beschäftigt, die Sara meist aus ihrem Kurs mitgebracht hat. Um hier nur ein Beispiel zu nennen, haben wir zusammen an der Endabgabe für ihren Kurs gearbeitet. Diese bestand darin einen langen Text zu lesen, zu dem verschiedene Aufgaben gestellt worden waren. Da es ein fachspezifischer Text war, bin ich dabei an die Grenzen meiner Kenntnisse gestoßen. Also sind wir den Text zusammen durchgegangen, aber ich habe eher bei Formulierungen geholfen als inhaltlich.

Insgesamt läuft es in unserem Tandem jetzt besser und wir konnten eine Schwierigkeit aus dem Weg räumen. Was ich mir jetzt gerne vornehmen möchte, ist, dass wir nicht nur über die Kursinhalte reden, da ich eben nur sehr eingeschränktes Fachwissen habe. Außerdem entsteht so eine fast schon schulartige Atmosphäre entsteht, die verhindert, dass wir einfach nur ins Sprechen kommen.

Kennt ihr Veganuary?

Hallo zusammen!

Hier kommt mal wieder eine Mitmachaktion! 🙂 Kennt ihr Veganuary? Die gemeinnützige Organisation und Kampagne will weltweit Menschen dazu ermutigen, sich probeweise einen Monat lang (eigentlich im Januar, man kann aber auch jederzeit später einsteigen) rein pflanzlich zu ernähren. Das tun womöglich von euch einige ohnehin?

Für Unerfahrene liefert die NGO zur Unterstützung per Email ganz leckere Rezepte und auch Tipps zu anderen veganen Konsumartikeln. In ihrem Newsletter sensibilisiert sie für die Auswirkungen industrieller Tierhaltung – unter Gesichtspunkten des Tier-, aber natürlich auch des Klimaschutzes. Meldet euch doch einfach an und probiert es aus: https://veganuary.com/de/jetzt-mitmachen/

Veganuary war im Januar z.B. im Podcast von Utopia.de zu Gast. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal reinhören: https://utopia.de/veganuary-2021-utopia-podcast-219600/

Herzlichen Gruß

Cornelia

Abschluss des Semesters

Hallo zusammen!

Vielen Dank für die gemeinsame Abschlusssitzung gestern! Danke insbesondere an die beiden Input-Geberinnen Dalila und Hanna. Die beiden Präsentationen findet ihr hier:

Präsentation von Dalila zu ihrem Engagement im Verein Herzliches Lokstedt
Präsentation von Hanna zu ihrem Engagement bei Über den Tellerrand kochen

Und auch meine Folien könnt ihr hier natürlich einsehen:

Was ist für den Abschluss des Semesters erforderlich? Da eure Engagementprojekte nach einem je eigenen Rhythmus laufen, haben auch noch nicht alle die geplanten Meilensteine eingereicht. Bitte prüft das individuell nochmal. Wichtig wäre, dass mindestens 3 Beiträge zu eurem Engagement sowie ein kurzer Bericht zum Abschluss eures Engagementprojekts online stehen. >> Frist: 15. März 2021

Für den Abschlussbericht geht bitte möglichst auf die folgenden Fragen ein: Was ist in den letzten Wochen in eurem Engagementprojekt passiert? Wie schätzt ihr das Corona-Semester insgesamt rückblickend ein (bezogen auf das Engagementprojekt)? Was habt ihr mitgenommen? (Wie) geht es für euch weiter?

Darüber hinaus bitte ich euch darum, den Abschlussfragebogen auszufüllen. Dieser hilft mir bei der Evaluation des Projekts „Ziviles Engagement und Studium verbinden“. Auch wenn es keine Fortsetzung gibt, ist mir wichtig zu wissen, wie ihr das Semester erlebt habt, was ihr mitgenommen habt – und was aus eurer Sicht nicht gut gelaufen ist. Den digitalen Bogen findet ihr hier: Fragebogen. >> Frist: 15. März 2021

Wie immer: Wenn ihr Fragen, Beratungs- oder Austauschbedarf habt, schreibt eine Mail oder bucht eine Telefonsprechstunde über Doodle.

Ich wünsche euch allen einen angenehmen Semesterausklang – kommt gut durch eure Klausuren und vor allem: bleibt gesund!

Alles Liebe

Cornelia

Letzte Sitzung am 16.02.2021

Liebe Leute,

kommende Woche sehen wir uns schon zum letzten Mal im Seminar, wie gewohnt ab 14:30 Uhr über Zoom.

In dieser Sitzung werden Hanna (Über den Tellerrand kochen) und Dalila (Herzliches Lokstedt e.V.) einen Input liefern. Anschließend möchte ich gerne nochmal an die Sitzung vom 2. Februar anknüpfen und das Thema Volunteering vs. Voluntourismus aufgreifen.

Da mich schon einige Fragen zum Abschlussbericht erreicht haben: alle relevanten Informationen zu den Leistungspunkten, zum Abschluss eurer Projekte und zum Abschlussfragebogen bekommt ihr en bloc am Dienstag. Diejenigen, die nicht an der Sitzung teilnehmen können oder früher weg müssen, bitte ich um eine kurze Mail, damit ich Bescheid weiß.

Wenn ihr noch grundsätzlichen Beratungs- oder Austauschbedarf habt, bucht bitte eine Telefonsprechstunde über Doodle.

Habt ein schönes Wochenende!

Herzlichen Gruß

Cornelia

Hörtipp: Podcast „Freiwilliges Engagement am Puls der Zeit?“

In dieser Folge geht es um Trends & Herausforderungen im freiwilligen Engagement, Kurzzeit- & Projekt-Engagement, Spannungsfelder & solidarische Hilfswellen in Krisenzeiten, Service Learning & engagierte Studierende (euch :)).

Mit Charlotte Bäumer (AKTIVOLI-Freiwilligenbörse Hamburg), Jens Schunk (ASB Zeitspender-Agentur) und mir, Cornelia Springer (Universität Hamburg).

Hört doch mal rein!