Das zweite Planungstreffen zum Seminar „Ziviles Engagement und Studium verbinden“ fand am 29.01.2020 statt. Im ersten Teil ging es um den Begriff studentische Partizipation. Was genau heißt eigentlich Partizipation? Wo fängt sie an und wo hört sie auf? Um den Antworten auf diese Fragen näher zu kommen, haben wir uns u.a. das folgende Stufenmodell von Kerstin Mayrberger angeschaut:
Außerdem gab es einen kleinen Einblick in Methoden, die die Partizipation strukturieren können. Sinnvoll eingesetzt, bieten viele Lehrmethoden, die nicht unbedingt explizit partizipativ sein müssen, Möglichkeiten für Partizipation. Klar war für alle Teilnehmenden, dass der Einsatz von Methoden einer gelungenen studentischen Partizipation auch entgegenwirken kann. Wir streben eine gute und für unser Seminar sinnvolle Mischung an.
Weiterhin haben wir uns über bisherige Erfahrungen mit Partizipation in Lehrveranstaltungen ausgetauscht. Für einige Lehrende hat studentische Partizipation bereits einen hohen Stellenwert. Und außerdem: „Man kann nicht nicht partizipieren“. Auch Studierende, die Unzufriedenheit nicht kundtun, treffen damit eine Entscheidung und beeinflussen den Verlauf des Seminars. Aber dennoch hängt erfolgreiche und nachhaltige Partizipation mit Engagement auf Lehrenden- und Studierendenseite zusammen.
In diesem Seminar sprechen wir also von Engagement auf zwei Ebenen. Zum einen dem Engagement innerhalb des Lehr-Lern-Kontextes, in dem Lehrende und Studierende ein Seminar und dessen Outcome gemeinsam gestalten. Und zum anderen über das zivile Engagement außerhalb der Lehrveranstaltung. Wichtig ist: Das Ganze ist ein Prozess. Die Studierenden entscheiden selbst, ob sie das Seminar mit Ideen und Anreizen für das eigene Engagement nach der Vorlesungszeit verlassen, oder sich im zweiten Teil des Seminars (Juli bis Oktober 2020) der Umsetzung eines konkreten gemeinsamen Projektes widmen.
Über viele Ideen und Impulse zu zivilem Engagement wurde bereits beraten. Das Feld ist weit. Viele Studierende bringen bereits wichtige Kontakte und Erfahrungen mit. Es gilt weiterhin: Denkt groß! Probiert aus! Alles ist möglich (fast ;-))! Die Teilnehmenden hatten schon ein paar Ideen für mögliche Projekte, z. B. auf dem Feld der Kinder- und Jugendhilfe, der Gefängnisseelsorge oder der Arbeit an einem Projekt für wohnungslose Menschen. Weitere Gedanken waren, ein Urban Gardening-Projekt anzustoßen, sich in einem Mentoring-Programm für Schüler*innen oder in der Sprachvermittlung einzubringen. Dies sind natürlich nur Beispiele, weitere Teilnehmende können sich auch Projekte aus ganz anderen Feldern aussuchen. In den ersten Sitzungen des Semesters werden wir zusammentragen, welche Kenntnisse und Kontakte in unserem Kreis bereits bestehen. Wir werden eruieren, welchen Input wir von außerhalb brauchen und wo wir uns gegenseitig etwas beibringen können.
Alle Neuigkeiten und Infos findet ihr regelmäßig hier auf dem Blog. Bei Fragen und Anregungen meldet euch gerne per Mail: cornelia.springer@uni-hamburg.de.
Wir freuen uns auf den Seminarstart im April!