Abschlussbericht des Patenprojektes „Connect“ von basis & woge e.V.

Abschlussbericht von Lea

In den letzten Wochen hat sich in meinem Engagement nicht viel verändert. Mein Mentee und ich treffen uns nach wie vor einmal wöchentlich und gehen spazieren und / oder kochen gemeinsam. Die kleine Wanderung, bzw. Fahrradtour in Hamburg und Umgebung haben wir leider doch noch nicht geschafft. In der frühlingshaften Februarwoche hatte ich nicht genügend Zeit und danach war es doch sehr regnerisch an den Wochenenden. Aber das wird auf jeden Fall noch nachgeholt.

Rückblickend war es besonders zu Beginn des Semesters doch eine Herausforderung. Ein Projekt in kurzer Zeit zu finden, war schwieriger als gedacht. Da war Corona natürlich nicht von Vorteil. Auch mit den Aktivitäten war es durch Corona deutlich schwieriger, da nur wenige Tätigkeiten möglich waren Wir haben einmal ein digitales Treffen ausprobiert, da ich zu der Zeit nicht in Hamburg war. Da hatte ich aber das Gefühl, dass das meinem Mentee unangenehm war und das Gespräch war dann auch ziemlich schnell wieder vorbei. Da ich die restliche Zeit immer in Hamburg war, haben wir uns dann lieber persönlich getroffen und unter der Woche über WhatsApp kommuniziert. Ende März werde ich noch einmal den Versuch mit einem digitalen Treffen wagen. Vielleicht finde ich ein cooles Online-Spiel oder Ähnliches, das wir dann gemeinsam spielen können.

Ich muss zugeben, dass ich mir das Engagement zuerst etwas anders vorgestellt habe. Ich dachte, dass mein Mentee mehr Fragen (bzgl. der Kultur, Deutsch, …) oder Wünsche hat. Tatsächlich war das kaum der Fall. Ich hatte dann vor allem zu Beginn das Gefühl, dass von seiner Seite aus kein Interesse da ist und dass ich nicht wirklich helfen kann. Zum Teil war dieses Gefühl wahrscheinlich auch der Corona-Situation verschuldet, da die Treffen doch immer relativ ähnlich verliefen und ich ihm dann auch kaum „Neues“ zeigen konnte. Mit der Zeit hat sich mein Mentee aber ein bisschen geöffnet, was die Situation auf jeden Fall verbessert hat. Mittlerweile bin ich mir relativ sicher, dass M. auch froh ist, wenn wir uns einfach nur treffen und quatschen. Da haben mir die Erfahrungsberichte der anderen Studierenden im Seminar auf jeden Fall geholfen.

Mein Engagement werde ich auf jeden Fall weitermachen und freue mich auf den Sommer und das gute Wetter, sodass man sich länger draußen aufhalten und auch etwas mehr unternehmen kann. 

Spätzle trifft Kabuli

Beitrag von Lea

Hallo!

Es hat sich mittlerweile so etabliert, dass mein Mentee und ich uns mindestens einmal die Woche treffen – meistens am Wochenende. Hauptsächlich gehen wir spazieren. Die letzten beiden Male haben wir uns aber bei mir in der WG getroffen und gemeinsam gekocht. Wir hatten sogar einen kleinen interkulturellen Austausch. Wir haben nämlich ein afghanisches Gericht (Kabuli) und ein „deutsches“ Essen (Spätzle mit Geschnetzeltem) gekocht. Das war eine gute Abwechslung und wir haben mal etwas zusammen „erlebt“.

Mein Mentee ist inzwischen etwas aufgetaut und erzählt mir immer ein bisschen mehr über sich und Afghanistan. Das ist ein kleiner Erfolg und freut mich sehr.

Wenn es dann mal wieder etwas wärmer draußen ist, hatte ich überlegt vielleicht eine kleine Wanderung (z.B. bei den Boberger Dünen, im Alten Land, …) oder eine kleine Fahrradtour mit meinem Mentee zu machen. 

Wie sich Tandems unter Corona treffen

Beitrag von Lea

Mein erstes Treffen mit meinem Mentee und unserer Ansprechperson von Basis und Woge war am 19. Dezember. Wir haben uns dafür aufgrund der Corona Situation in Planten un Blomen getroffen. Das Treffen war sehr entspannt. Bettina hat uns noch einmal alles erklärt, mein Mentee und ich haben uns gegenseitig vorgestellt und ein bisschen etwas von uns erzählt. Zum Schluss haben wir Nummern ausgetauscht.

Da ich Treffen in reallife vor allem zum Kennenlernen persönlicher finde und mein Mentee auch damit einverstanden war, haben wir uns in der Woche darauf zum Spazierengehen an den Landungsbrücken getroffen. Zwischendurch haben wir immer wieder auf WhatsApp kommuniziert und einmal – als ich nicht in Hamburg war – telefoniert. Dabei ist mir aufgefallen, dass besonders die Kommunikation schwierig ist. Schriftlich ist sein deutsch schon recht gut, weshalb die Kommunikation über WhatsApp kein Problem ist. Im Gespräch kommt es bei uns immer wieder zu Missverständnissen oder wir verstehen nicht immer ganz, was der jeweils andere meint. Aus diesem Grund war besonders das Telefonat eine Herausforderung, da zudem die Mimik und Gestik noch gefehlt haben. Nächstes Mal wäre ein Videoanruf oder Zoom-Meeting wahrscheinlich besser.

Am 10.01. waren wir noch einmal gemeinsam spazieren. Die Kommunikation war da schon etwas besser und mein Mentee hat sich auch ein bisschen mehr geöffnet, mehr nachgefragt und mehr erzählt (vor allem als wir über Essen gesprochen haben).

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Kommunikation am schwierigsten ist. Trotz aller Schwierigkeiten verstehen wir uns meistens und mit der Zeit wird das bestimmt auch besser.  

Eine weitere Herausforderung ist zudem die Corona-Situation. Aufgrund der aktuellen Lage kann man nicht viel gemeinsam unternehmen oder zusammen erleben. Das macht das Kennenlernen und wahrscheinlich auch die Kommunikation etwas schwieriger. Und im Winter kann man sich natürlich auch nicht ewig draußen aufhalten, da es irgendwann zu kalt wird.

Das nächste Mal treffen wir uns wahrscheinlich dieses Wochenende und kochen dann vielleicht etwas zusammen.  

Erste Schritte im Patenprojekt Connect von Basis & Woge e.V.

Hallo!

Mein Name ist Lea, ich bin 20 Jahre alt und studiere Geographie an der Uni Hamburg.

Bereits im Sommersemester habe ich mir vorgenommen mich im Wintersemester ehrenamtlich zu engagieren und bin dann bei der Fächerwahl glücklicherweise auf dieses Seminar gestoßen. Ohne das hätte ich wahrscheinlich nicht so ehrgeizig meinen Plan ein Ehrenamt zu suchen verfolgt – besonders weil es doch nicht so einfach war, wie ich dachte.

Ich habe mich vor allem über Patenschaften mit geflüchteten Menschen informiert, zum einen aus Interesse und zum anderen, da ich dachte, dass das aufgrund von Corona wahrscheinlich am besten funktionieren könnte.

Anschließend habe ich vier Stiftungen/Verbände angeschrieben und dann auch von allen früher oder später eine Antwort bekommen. Da habe ich mich dann nacheinander mit den Kontaktpersonen in Verbindung gesetzt und mich genauer informiert. Zum Teil hat sich das Verfahren bis zu einer Patenschaft aber sehr kompliziert angehört und hätte sich teilweise bis Januar oder Februar hingezogen. An sich ist das bestimmt nicht schlecht und hätte mich auch nicht gestört, aber das Semester wäre ja dann schon fast wieder vorbei.

Bei dem Patenschaftsprogramm von Basis und Woge ging das Organisatorische etwas schneller. Das erste Treffen musste allerdings gecancelt werden, da sich der Geflüchtete leider mit Corona infiziert hatte. Das Treffen wurde dann eine Woche später, am 10. Dezember, mit einem anderen jungen Geflüchteten nachgeholt. Mein Mentee ist 19 Jahre alt, aus Afghanistan und vor einem Jahr nach Hamburg gekommen. Beim ersten Treffen war noch eine Ansprechperson von Basis und Woge dabei und hat uns den Einstieg in die Patenschaft ein wenig erleichtert. Am Samstag, 19. Dezember, werden mein Mentee und ich uns dann das erste Mal regulär treffen. 

Das Patenprojekt Connect von basis&woge e.V. stellt sich vor

„Das Patenprojekt Connect initiiert und begleitet ehrenamtliche Patenschaften für alleinreisende geflüchtete Menschen zwischen 17,5 und 27 Jahren aus den Wohnunterkünften im Bezirk Hamburg-Nord und Menschen, die sich ehrenamtlich als Pat*in engagieren möchten.

Neben der Akquise von Ehrenamtlichen und dem Zusammenbringen von Pat*innen und Mentees begleiten die Mitarbeiterinnen von Connect die Patenschaften über ein Jahr fachlich. Die fachliche Begleitung beinhaltet individuelle Beratung der Pat*innen und Mentees nach Bedarf, Workshopangebote und Austauschforen, gemeinsame Freizeitaktivitäten sowie die Förderung der Vernetzung in den Sozialraum für die Mentees und in ehrenamtliche Strukturen für die Pat*innen.

Neben dem Patenprojekt bieten wir Beratung und Begleitung für junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren an, die in den Unterkünften in Hamburg Nord leben und ohne Familie nach Deutschland gereist sind. Die jungen Menschen sind erstmal mit all ihren Anliegen richtig bei uns und müssen keine Bedingungen erfüllen. Die Beratung ist anonym, parteilich und vertraulich.

Das Patenprojekt Connect initiiert und begleitet ehrenamtliche Patenschaften für alleinreisende geflüchtete Menschen zwischen 17,5 und 27 Jahren aus den Wohnunterkünften im Bezirk Hamburg-Nord und Menschen, die sich ehrenamtlich als Pat*in engagieren möchten.

Neben der Akquise von Ehrenamtlichen und dem Zusammenbringen von Pat*innen und Mentees begleiten die Mitarbeiterinnen von Connect die Patenschaften über ein Jahr fachlich. Die fachliche Begleitung beinhaltet individuelle Beratung der Pat*innen und Mentees nach Bedarf, Workshopangebote und Austauschforen, gemeinsame Freizeitaktivitäten sowie die Förderung der Vernetzung in den Sozialraum für die Mentees und in ehrenamtliche Strukturen für die Pat*innen.

Neben dem Patenprojekt bieten wir Beratung und Begleitung für junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren an, die in den Unterkünften in Hamburg Nord leben und ohne Familie nach Deutschland gereist sind. Die jungen Menschen sind erstmal mit all ihren Anliegen richtig bei uns und müssen keine Bedingungen erfüllen. Die Beratung ist anonym, parteilich und vertraulich.“

Quelle: Basis & Woge