Mehr als ein Tandem: Engagement bei Start with a friend (SwaF)

Abschlussbericht von Anna C.

Seit dem letzten Bericht habe ich mich bereits mehrmals mit meinem Tandempartner T. getroffen. Wir treffen uns meistens draußen für einen Spaziergang, trinken Kaffee zusammen und tauschen uns viel über unsere jeweiligen Lebenserfahrungen aus. Hin und wieder zeigt er mir ein Dokument, weil er es nicht ganz verstanden hat oder er möchte etwas aus dem deutschen Sprachgebrauch besser verstehen.

Foto von einem Spaziergang mit T.

Vor Kurzem hat T. auch angefangen mir etwas Tigrinya beizubringen, seine Muttersprache aus Eritrea. Wir sind mittlerweile wirklich vertraut miteinander und genießen unsere Treffen. Das Zusammensein mit T. empfinde ich nicht als eine Verpflichtung, sondern nehme es mittlerweile immer mehr als eine Freizeitaktivität war. Wir verstehen uns immer besser, weswegen es sich so anfühlt als würde ich einen Freund treffen. Jetzt bin ich erstmal selbst im Urlaub, aber ich freue mich bereits ihn im September wiederzutreffen und dann wollen wir gerne mal zusammen kochen.

Neben einem Tandem wollte ich auch anfangen im Team von SwaF mitzuwirken. Die Kommunikation mit den Teammitgliedern lief von Anfang an sehr gut und mir wurden stets alle Fragen beantwortet. Ende Juli konnte ich, dank der gelockerten Corona-Maßnahmen, einige aus dem Team persönlich kennenlernen und an meinem ersten SwaF-Treffen teilnehmen. Ich habe mich sofort wohlgefühlt und war auch nicht die einzige Neue im Team. Uns wurden während des Treffens und der Planung der nächsten Events und des Organisatorischen, stets bestimmte Begriffe nochmal erklärt oder wir wurden nach unserer Meinung gefragt, sodass ich mich ins Team eingeschlossen fühlte. Ich habe mich dazu entschieden im Vermittlungsteam mitzumachen und werde bei dem nächsten Infoabend für Locals (Infoabend für Hamburger:innen, die an einem Tandem Interesse haben) mitmachen und tiefer in die Arbeit als Vermittler:innen eintauchen.

Ich würde gerne das Ehrenamt bei SwaF fortführen, sowohl das Tandem als auch die Arbeit im Team (damit fange ich eigentlich jetzt auch erst an). Auf jeden Fall, bis ich meinen Bachelor habe und dann sehe ich weiter. Aber momentan kann ich genug Zeit dafür aufbringen und mir fallen viele Anknüpfungspunkte zwischen meinem Ethnologie-Studium und den Praxiserfahrungen durch das Engagement auf. Generell denke ich, dass mir die Arbeit bei SwaF guttun wird, nicht nur für mein Studium, sondern auch für meine Zukunft und für ein besseres Zeitmanagement meinerseits. In meinem letzten Bericht beschrieb ich bereits intensiv die persönliche Herausforderung mit dem Zeitmanagement. Insbesondere durch Corona war es dieses Semester schwieriger für mich Arbeits- und Freizeit voneinander trennen zu können und Alltagsstrukturen aufzubauen.

Dementsprechend bin ich sehr dankbar für das Seminar „Ziviles Engagement und Studium verbinden“, denn ohne die Abgabetermine und Seminarstrukturen, würde ich vermutlich noch immer kein Ehrenamt in Hamburg ausüben. Das Seminar und der damit einhergehende Druck, ein Engagement zeitig zu finden und gewisse Teilziele zu erreichen, hat mir den Ansporn gegeben am Ball zu bleiben und trotz gewisser Herausforderungen (privat, Corona und gleichzeitig online studieren) mich nun bei SwaF zu engagieren und das auch weiterhin zu tun. Gleichzeitig habe ich aufgrund der Herausforderung, auch mehr über strukturierte Tagesabläufe und deren Vorteile gelernt. Ebenso gehe ich mittlerweile besser mit meiner eigenen Zeit um und kann einfacher persönliche Prioritäten von Kleinigkeiten unterscheiden, wodurch ich auch gleich meine Zeit besser investieren kann. Der anfängliche Beitrag im Seminar zu Zeitmanagement und gewisse Methoden dazu, hat mir dabei auch geholfen. Des Weiteren habe ich gelernt, dass ich, wenn ich mich wirklich engagieren möchte, auch genug Zeit dafür finde und sich somit Studium und Engagement doch sehr gut verbinden lassen. Der Austausch im Seminar und die unterschiedlichen Inputs haben aber definitiv dazu beigetragen. Ich bin glücklich endlich ein Engagement in Hamburg gefunden zu haben, mitunter weil es bisher bei SwaF reibungslos funktioniert und ich freue mich auf die nächsten Monate im Team und die Treffen mit T.

Start with a Friend – SwaF

Beitrag von Anna C.

Aufgrund der Pandemie und vielen Aufgaben in meinem Studium, bin ich noch nicht so tief in mein Engagement eingetaucht, wie ich es vorhatte. Dadurch merke ich wie wichtig das eigene Zeitmanagement ist, bei dem Versuch Studium und Engagement zu verknüpfen. An meiner eigenen Planung möchte ich daher noch arbeiten, um meine eigene Zeit besser einteilen zu können. Allerdings hatte ich zuvor beschlossen, dass mein Studium Priorität hat, sodass ich mir nicht selbst zu viel vornehme und somit unter Druck und Stress stehe.

Positiv ist aber, dass ich mich bereits mit meinem Tandempartner T. getroffen habe. Wir hatten einen angenehmen Spaziergang zur Innenstadt und eine anregende Unterhaltung. T. wollte vor allem eine/n Ansprechpartner/in finden, um sein Deutsch zu verbessern, obwohl er meiner Meinung nach bereits sehr gute Kenntnisse hat. Nach dem Spazierengehe, hatte ich ihn noch zu einem Kaffee eingeladen und wir haben uns einen ganzen Nachmittag kennengelernt und ausgetauscht.

Wir fanden uns beide direkt sympathisch und T. meinte er würde sich freuen sich mit mir auf Deutsch zu unterhalten, da er anscheinend keine oder kaum deutsche Freunde hat und sich dadurch nicht so oft in der Sprache unterhalten kann. Wir hatten direkt ein Treffen für die Woche darauf ausgemacht, leider musste ich es aus persönlichen Gründen absagen und bin anschließend für 2 ½ Wochen in die Heimat gefahren. Dementsprechend habe ich ihn seit dem ersten Treffen nicht mehr gesehen, jedoch schreiben wir regelmäßig über WhatsApp oder telefonieren und nächste Woche treffen wir uns wieder. Ich finde es schön ihn stets ein wenig besser kennenzulernen und dass wir uns bereits kulturell austauschen können

 Im Team von SwaF habe ich mich leider noch nicht eingearbeitet, aufgrund unterschiedlicher Faktoren. Allerdings habe ich mich im eLearning registriert und werde am Wochenende versuchen endlich die Informationen und Richtlinien zu den Engagement-Rollen und der Zusammenarbeit im SwaF-Team durchzulesen, um so mein Onboarding ins Team zu ermöglichen und anschließend hoffentlich die Integration.

Letztendlich lief nicht alles nach Plan, aber ich bin begeistert von SwaF und der schnellen Kommunikation zwischen den Teammitgliedern. Ebenfalls habe ich T. kennengelernt und wir wollen unser Tandem fortführen, worauf ich mich freue. Ferner habe ich in den letzten Wochen gelernt, wie schwierig es sein kann, das Studium mit einem Engagement und dem eigenen Privatleben zu verbinden. Ich denke aber, dass ich einiges dazu gelernt habe und somit zukünftig eine bessere Balance zwischen den Bereichen schaffen kann.

Start with a Friend

Beitrag von Ava

Mein Engagement bei Start with a Friend hat sich in den letzten Wochen ausschließlich online abgespielt. Bei unterschiedlichen Infoveranstaltungen oder Einzelgesprächen habe ich Locals und Einwanderer*innen kennengelernt, die gern eine Tandempartnerschaft bei Start with a Friend beginnen möchten. Beim monatlichen Teamtreffen habe ich mit dem Team die aktuellen Corona-Herausforderungen besprochen und Ideen für die Zukunft gesammelt. Mir macht das Engagement nach wie vor enorm viel Spaß und ich freue mich auch in Corona-Zeiten, Teil der SWAF-Community zu sein. Wir suchen weiterhin neue, ehrenamtliche Teammitglieder! Falls du Lust hast dabei zu sein, melde dich gerne: ava.staehler@start-with-a-friend.de

Engagement bei Start with a Friend SwaF

Ein Beitrag von Ava

SwaF Logo

Es ist nun knapp 5 Jahre her. Ich war gerade von einer halbjährigen Reise durch Südostasien nach Hamburg zurückgekehrt, als sich Millionen von Menschen auf den Weg nach Europa machten, um Krieg, Armut oder Verfolgung zu entfliehen. Es war verrückt darüber nachzudenken, dass ich mich einfach in ein Flugzeug setzen und um die halbe Welt reisen konnte, während andere ihr Leben riskieren müssen, um nach Europa zu kommen. Ich bin in meinem Leben schon viel rumgekommen, habe zu Schulzeiten ein Auslandsjahr in England verbracht, in den Niederlanden studiert, Praktika in Barcelona und Berlin gemacht. Ich weiß was es heißt an einem neuen Ort anzukommen, ohne jemanden zu kennen und ohne die Sprache richtig zu sprechen. Ich weiß, dass es schwer ist die Bürokratie eines anderen Landes zu verstehen und neue Kontakte zu knüpfen. Und trotzdem war mir klar, dass die Situation eines Geflüchteten keinesfalls mit meinen Herausforderungen im Ausland vergleichbar ist. Genau deshalb stand für mich von Anfang an fest, dass ich die Menschen, die sich zu uns auf den Weg gemacht haben, willkommen heißen wollte, dass ich dabei helfen wollte, das Ankommen ein bisschen einfacher zu gestalten.

Ein SwaF Tandem

Meine ersten Erfahrungen mit Geflüchteten machte ich bei wöchentlichen Get Togethern, einem nachbarschaftlichen Zusammentreffen in der örtlichen Flüchtlingsunterkunft. Bei einem Welcome Dinner habe ich gemeinsam mit meinen Mitbewohnern Geflüchtete zu einem Willkommensessen zu uns nach Hause eingeladen und einen wunderbaren Abend verbracht. Prompt haben unsere Gäste die Einladung erwidert und uns zu sich eingeladen und syrische Spezialitäten gekocht. Als bei uns in der WG dann ein Zimmer frei wurde ist Anas aus Syrien bei uns eingezogen. Gleichzeitig feilten meine Freunde und ich an einer Idee, die Geflüchtete mit Einheimischen durch gemeinsame Aktivitäten verbinden sollte. Denn all die Erfahrungen, die wir im Kontakt mit Geflüchteten machten, haben uns gezeigt, wie bereichernd die einzelnen Begegnungen für alle Beteiligten waren. Ein schöneres Willkommen, als einen Freund oder eine Freundin zu finden, mit der man sich auf Augenhöhe begegnet, Hobbies teilt oder einfach nur quatscht, kann es kaum geben.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts vom Verein Start with a Friend, der aus einer sehr ähnlichen Idee gerade in Berlin gegründet wurde und ziemlich schnell in vielen deutschen Städten vertreten sein würde. Die Zeit verging, wir organisierten im Freundeskreis Events die Geflüchtete mit Einheimischen zusammenbringen sollten. Wir luden Bekannte von Bekannten ein, wir grillten, spielten Federball oder kochten. Es dauerte fast 1 Jahr bis ich vom Verein Start with a Friend (SWAF) erfuhr, der das ganze schon wesentlich professioneller aufgezogen hatte. SWAF vermittelt Tandempartnerschaften auf Augenhöhe zwischen Geflüchteten und Locals, organisiert Events für die SWAF-Community und unterstützt, wenn es mal Probleme gibt. Die Idee gefiel mir sofort und ich wollte unbedingt dabei sein.

Anfang 2017 bewarb ich mich als Interkulturelle Vermittlerin bei SWAF, um nun noch mehr Geflüchtete mit Einheimischen zusammen zu bringen. Ab sofort lernte ich einmal im Monat bei Infoabenden Locals kennen, die Lust hatten als Tandempartner*in bei SWAF mitzumachen. In Einzelgesprächen lernte ich Geflüchtete kennen, die sich danach sehnten Kontakt zu Deutschen aufzubauen.  

Gemeinsam mit anderen Vermittler*innen vermittelten wir Tandempartnerschaften: Wer passt zu wem? Wer hat ähnliche Interessen, Hobbies, Berufe? Bei der Vermittlung achten wir auf Gemeinsamkeiten, aber hören gleichzeitig auf unser Bauchgefühl. Das funktioniert ziemlich gut. Die Tandempartnerschaften sollen es ermöglichen sich flexibel zu engagieren. Die Menschen, die bei SWAF mitmachen sind vielfältig und das macht die Tandempartnerschaften aus. Jede Tandempartnerschaft kann individuell gestaltet werden. Die Tandems entscheiden selbst was sie machen, wann sie sich treffen und worauf sie Lust haben. Das macht es sehr einfach ein Engagement bei SWAF in den eigenen Alltag zu integrieren.  

Neben den Tandempartnerschaften bietet SWAF auch zahlreiche Community Events: Es wird zusammen gekocht, gequatscht, gespielt, ins Theater gegangen, Sport getrieben und vieles mehr. Durch die Community-Events können sich die Leute untereinander vernetzen, noch mehr neue Leute kennen lernen und schöne Sachen mit netten Menschen unternehmen.

Die SwaF-Community beim Bouldern

Es gibt Zeiten, in denen ich in Hausarbeiten oder Klausurvorbereitungen versinke und mein Engagement bei SWAF definitiv zu kurz kommt, aber immer wenn ich nach einer stressigen Phase wieder bei einem Teamtreffen oder einem Community-Event bin, weiß ich warum ich nach 3 Jahren immer noch dabei bin: Es ist eine tolle Community mit wunderbaren Menschen aus der ganzen Welt. Wer hätte es gedacht? Aus Fremden können Freunde werden!

Broschüre leichte Sprache

Du möchtest als Tandempartner*in bei SWAF mitmachen, dann melde dich hier an.
Du möchtest mehr vielfältiges Miteinander in Hamburg verwirklichen, selbst neue Menschen kennenlernen und dich dabei persönlich und fachlich weiterbilden? Dann werde Teil unseres Teams und melde dich bei hamburg@start-with-a-friend.de.

Start with a Friend SwaF

Beitrag von Anna C.

Da ich bereits in meiner Heimat einige Jahre ehrenamtlich mit Geflüchteten und Migrant*innen gearbeitet habe, wollte ich mir gerne in diesem Bereich ein Engagement in Hamburg suchen. Gleichermaßen denke ich, dass es sich sehr gut mit meinem Ethnologie-Studium verknüpfen lässt und ich mich persönlich auch gerne über Kulturen und Lebensweisen austausche.

Bevor das Seminar richtig anfing, habe ich mir bereits Organisationen rausgeschrieben, die mein Interesse weckten. Mit dabei war auch Start with a friend (SwaF). Die Seminarleiterin Cornelia hat mir dann auch direkt die Emailadresse gesendet und ich konnte mit einer Mitarbeiterin von SwaF in Kontakt treten. Nach einigem Email-Kontakt hatten wir dann am 1. Mai unser erstes Telefonat und Ava redete mit mir über die Tandempartnerschaften und verschiedene Team-Engagements. Ich wollte gerne ein Tandem eingehen und mich im Team selbst engagieren. Dementsprechend sollte ich mich für das Tandem-Projekt online anmelden und Ava wollte mich dann nochmals anrufen, sodass sie schnell eine/n Tandempartner/in für mich finden konnte. Ebenfalls hat sie eine E-Mail an einen ihrer Kollegen (Christian) gesendet, damit ich mit ihm über die Arbeit im Team reden konnte. Am 5. Mai rief mich Ava nochmals an und ich sollte mich selbst ein wenig beschreiben, damit sie eine/n passende/n Partner/in finden konnte. Einige Tage später bekam ich eine E-Mail von einer anderen SwaF-Mitarbeiterin mit einer Beschreibung zu einem passenden Tandem. Jetzt fange ich mein Tandem mit T. an. Er kommt aus Eritrea und lebt seit 5 Jahren in Deutschland. Wir stehen bereits über WhatsApp in Kontakt und wollen uns am kommenden Montag zu einem „Corona-Spaziergang“ treffen, mit genug Abstand und eventuell einem guten Coffee to go.

Gestern Abend, am 21.05., hat mich dann Christian über Zoom angerufen und mit mir über die 3 einzelnen Teams geredet. Es gibt das Vermittler-, das Event- und das PR-Team. Wir beide haben jetzt ausgemacht, dass ich in das Vermittler- und PR-Team mal reinschnuppern werde und mich dann entscheiden kann. Denn durch Corona ist es momentan sehr schwierig irgendwelche Events für die Tandems zu planen, von daher habe ich eher Interesse in einem der anderen beiden Teams mitzuwirken. Nach dem Gespräch bekam ich direkt eine E-Mail von Christian, in der das E-Learning angehängt war. Jeder, der Teil des Teams werden möchte, muss sich das E-Learning durchlesen, welches die Datenschutzrichtlinien und weitere Informationen zu SwaF beinhaltet. Also werde ich mir die Dokumente am Wochenende durchlesen, um dann auf die nächsten Schritte zu warten.

Der Kontakt zu SwaF war einfacher als erwartet, insbesondere jetzt in der Pandemiezeit. Daher freue ich mich schon sehr auf die kommenden Wochen und insbesondere auf Montag, wenn ich T. kennenlernen werde.