Zwischenbericht von Luisa und Paula
Wenn wir daran zurückdenken, dass wir zu Beginn des Projektes erst einmal ausloten mussten, welchem Themenschwerpunkt wir uns in welcher Form nähern möchten, freuen wir uns sehr darüber, dass wir inzwischen konkrete Pläne entwickelt haben. Diese warten nur darauf in den kommenden Wochen in die Tat umgesetzt zu werden. Seit unseren letzten Einträgen haben wir uns im Team mit den Herausforderungen und Fragen auseinandergesetzt, die die Kulturbranche momentan beschäftigen. Aus unseren Recherchen sind drei Essays entstanden, von denen zwei hier auf dem Blog zu finden sind.
Luisa: In meinem Text beschäftige ich mich mit der Frage „Wie hat Corona das Leben von Künstler*innen und Kulturschaffenden verändert?„. Bei meiner Recherche wurde mir schnell klar, dass nahezu jeder Berufszweig in der Kulturbranche schwer von der Krise getroffen ist, und die damit verbundenen Herausforderungen weit über finanzielle Probleme hinausgehen. Denn durch die unzähligen abgesagten Veranstaltungen, die zahlreichen verschobenen oder gestrichenen Projekte, ohne das Publikum, ohne den Applaus, die Euphorie der Menge, ohne das Zusammenkommen von Menschen, fehlt vielen in dieser Zeit ein bedeutender Teil ihrer Identität.
Paula: In meinem Essay beleuchte ich die Bedeutung von „Systemrelevanz“ in der aktuellen COVID-Krise und diskutiere, inwieweit Kunst und Kultur „systemrelevant“ sind. In der Vorbereitung des Essays bin ich auf viele spannende Aspekte gestoßen, die mich dazu anregten, die (Stellen)Werte bestimmter Akteur*innen in unserer Gesellschaft zu hinterfragen. Wie können wir unsere Welt in „systemrelevant“ und „entbehrlich“ unterteilen, wenn die Krise so deutliche Schwächen des zu rettenden Systems offenbart hat? Ich frage mich manchmal, ob unser System vielleicht selbst mal einen Relevanzcheck vertragen könnte und hoffe, dass die Krise als Chance für Veränderung wahrgenommen wird. Den Bogen von hier zurück zur Kultur zu spannen, ist einfach, denn wie mein Gedankenkarussell zeigt, sind Kunst und Kultur genau deswegen so relevant, weil sie neue Gedanken anregen und Raum zur Selbstreflektion und Verarbeitung bieten. Lest gerne den ganzen Text auf dem Blog: Sind Kunst und Kultur „systemrelevant“?
Für die kommenden Wochen haben wir uns beim heutigen Team-Meeting (8. Januar 2021) einige Ziele gesetzt. Da Lukas bereits spannende Interviewpartner*innen für unser Projekt gewinnen konnte, steht zunächst einmal die Vorbereitung der Leitfaden-Interviews im Vordergrund. Das bedeutet: Fragen entwickeln, Aufnahmetermine arrangieren und technische Umsetzungsmöglichkeiten erproben. Ende Januar soll es dann mit den ersten Zoom-Calls losgehen. Da die Zusagen von Kulturschaffenden aus völlig unterschiedlichen Bereichen stammen, werden uns diese sicherlich interessante Einblicke in ihre jeweiligen Arbeitsfelder gewähren. Wenn alles klappt, werden die Interviews am Ende nicht nur verschriftlicht, sondern sogar als Podcast veröffentlicht werden. Da dieser Bereich Neuland für uns ist, freuen wir uns auf die neue Erfahrung.