Vom Engagement bei „Arbeiterkind“ zum Kinderpodcast „Junto“

Beitrag von Anna M.

Seit meinen anfänglichen Plänen für mein Engagement hat sich einiges geändert. Zunächst wollte ich mich bei Arbeiterkind.de engagieren. Arbeiterkind ist eine Organisation, bei der Engagierte mithilfe von Informationsaustausch aktiv etwas gegen die Bildungs-und Chancenungleichheit tun. Durch die Pandemie fielen jedoch die Schul- und Messebesuche sowie teilweise auch Stammtische weg. Die Arbeit war auf die Online-Plattfrom begrenzt. Auf dieser beantworten die ehrenamtlichen Helfer:innen Fragen zu verschiedenen Themen wie z.B. Bafög, Stipendien etc. Leider habe ich nach einiger Zeit gemerkt, dass die Zahl der Helfer:innen nicht in einem ausgewogenen Verhältnis zu der Menge der Fragen steht. Dadurch hatte ich das Gefühl, nicht wirklich an einem Projekt teilzuhaben und habe mich entschlossen etwas anderes zu machen. Jedoch bin ich weiterhin auf der Plattform angemeldet und unterstütze dort bei Bedarf. Innerhalb des Seminarkontextes habe ich mich dann dazu entschlossen ein eigenes Projekt zu starten. Neben verschiedenen Inspirationen gab mir eine Situation innerhalb meines Nebenjobs den Anstoß dazu.

Cover für den Podcast

Neben meinem Studium arbeite ich in der Nachmittagsbetreuung einer Grundschule. Nach einem Streit zweier Kinder aus meiner Gruppe (3. Klasse) sagte das eine Kind, X sollte sowieso nicht in dieser Klasse sein. Er hätte eine platte Nase, komische Schlitzaugen und einen komischen Namen. Das andere Kind, dessen Eltern aus dem asiatischen Raum stammen, saß daneben, hörte dies und schaute mich traurig an.

Ich war ebenfalls sehr erschrocken, dass es in diesem Alter schon zu solchen (wenn vielleicht auch unbewusst) verletzenden Aussagen kommen kann. Genau wie viele Erwachsene tappen Kinder bei bestimmten Themen im Dunkeln. Das möchte ich mit meinem Geschichten-Podcast „Junto“ ändern. In diesem geht es darum, Kinder auf eine spannende Art und Weise wichtige Themen wie z. B. Rassismus, Umweltschutz oder Natur- und Tierschutz näherzubringen und aufzuklären. Es geht nicht unbedingt darum, die Kinder in eine bestimmte Richtung zu lenken oder ihnen Lösungen zu bieten, sondern sie vielmehr auf das Thema aufmerksam zu machen.

Bei der Projektplanung stellten sich mir mehrere Herausforderungen wie z. B. die technischen Aspekte einer Podcastaufnahme. Welches Mikro ist nicht zu teuer, nimmt aber dennoch in einer guten Qualität auf? Wie lade ich einen Podcast hoch? Womit bearbeite ich meine Aufnahme? Im Nachhinein war dieser Aspekt weniger schwierig als gedacht. Das Schreiben der Geschichten erwies sich als zeitaufwendiger als geplant. Aus den geplanten 5–10 Minuten, wurde eine 20-minütige Geschichte zum Thema Rassismus. Dement-sprechend habe ich meine geplanten fünf Folgen auch vorläufig auf drei reduziert. Je nach verfügbarer Zeit kann auch noch die ein oder andere Folge hinzukommen.

Innerhalb der ersten Phase des Seminars habe ich die erste Folge von „Junto“ produziert. Der Titel ist eine Zusammensetzung der Namen der Hauptcharaktere Juna und Tommy. Viel wichtiger ist aber, dass dieser das spanische Wort für „zusammen“ ist. Ein Begriff, der für all die Themen meines Podcasts sehr wichtig ist. In der zweiten Phase werden weitere Folgen nachkommen. Möglicherweise entwickelt sich dieses Projekt auch zu einem noch langfristigeren als momentan geplant. Die Zielgruppe für den Podcast sind Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren.

Die Geschichten, passend zum Thema, schreibe ich selbst. Darüber hinaus versehe ich die Folgen mit Hintergrundgeräuschen, um die Geschichten lebendiger zu machen. Die Auf-nahme und Bearbeitung mache ich mit Adobe Audition. Die Arbeit an den Geschichten und auch die technischen Aspekte machen mir sehr viel Spaß und ich freue mich auf die weitere Produktion.


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