Beitrag von Lisa
Innerhalb des zivilen Engagements bei der Lebensmittelausgabe des „Anstoß e.V.“ hat sich ein Dilemma ergeben, welches in meiner Erfahrung als Ehrenamtliche häufig besteht. In der ehrenamtlichen Arbeit – zumindest trifft dies auf Anstoß e.V. zu – sind vorwiegend Rentner*innen bzw. eine ältere Personengruppe tätig. Häufig ist das Ehrenamt mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden, bei dieser die Unterstützung von jungen Ehrenamtlichen gerne gesehen ist. Da in Zeiten von Corona die Älteren zur Risikogruppe gehören, sollen sie nur in Notfällen tätig werden. Entsprechend wurde ich als wesentlicher Bestandteil des Ehrenamts eingeplant, um es Anderen zu ermöglichen Zuhause bleiben zu können.
Leider lassen das Studium und mein Nebenberuf es nicht zu einmal wöchentlich zu „normalen“ Arbeitszeiten ein Ehrenamt zu leisten. Daraus ergab sich das Dilemma, dass der Verein nun doch die Risikogruppe fest einplanen musste und mich nur als Springerin einsetzte. Gerne hätte ich mehr getan als meine Zeit es zulässt. Auch mit meinem Gewissen hatte ich zu kämpfen, weil ich wusste, dass jedes Mal wenn ich nicht da war eine Person der Risikogruppe einer gewissen – wenn auch geringen – Infektionsgefahr ausgesetzt war. Beruhigt hat mich dabei, dass gerade diese Personengruppe „mit den Füßen gescharrt hat“ wieder arbeiten zu dürfen. Die Corona-Pandemie hat insgesamt eine Problematik noch stärker aufgezeigt, welche bereits existierte. Gerade junge Menschen werden in ehrenamtlichen Tätigkeiten dringend gebraucht.