Tandem mit Z.

Moin!

Ich bin Julika und studiere seit diesem Semester Ethnologie im Haupt- und Erziehungswissenschaft im Nebenfach an der Uni Hamburg. Während meiner Schulzeit habe ich im Rahmen des „UNICEF Juniorbotschafter-Projekts“ mit Geflüchteten zusammengearbeitet. Gemeinsam mit Mitschüler*innen habe ich ein Weihnachts- und Sommerfest organisiert, bin zu Rathaussitzungen gegangen, in denen Integrationsmodelle besprochen wurden und habe bei der Kinderbetreuung des Sprachkurses ausgeholfen, damit auch Eltern mit kleineren Kindern teilnehmen konnten. Diese Arbeit hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und deshalb wollte ich unbedingt wieder an einem Projekt mit geflüchteten Menschen teilnehmen.

Deshalb hat mir „Die Insel hilft e.V.“ sofort gefallen. Besonders angesprochen hat mich, dass es dort vor allem einen beidseitigen Austausch gibt. Da ich immer an neuen Geschichten und Sichtweisen interessiert bin, freue ich mich darauf besonders. Deshalb habe ich mich auch dazu entschieden mich für ein Tandem zu bewerben. Nach einigen Mails und einem Zoom-Gespräch habe ich einen Termin bekommen, bei dem ich zum ersten Mal meine Tandem-Partnerin kennenlernen konnte.

Bei meinem ersten Online Treffen mit Z. war Hannah, die schon länger bei „Die Insel hilft“ aktiv ist, auch mit dabei, um das Gespräch zu leiten. Wir haben uns ein wenig beschnuppern können und danach die Kontaktdaten ausgetauscht.

Ein paar Tage später haben wir uns das erste Mal zum telefonieren verabredet. Dabei haben wir besprochen, dass wir uns erst einmal nur online treffen, aber sobald es wieder möglich ist, wollen wir uns auch persönlich sehen. Z. ist es vor allem wichtig, regelmäßig deutsch zu sprechen. Da sie im Moment nur Zeit mit ihrer Familie verbringt und es schwer ist, Menschen zu treffen, hat sie sich für das Tandem-Projekt angemeldet. Ich habe es sehr genossen mit ihr zu telefonieren. Sie hat eine freundliche, offene Persönlichkeit und redet genau so gerne und viel wie ich. Ich habe mich besonders gefreut, dass sie mir so viele Fragen über ihre Kindheit im Iran und ihre Familie in Afghanistan beantwortet hat. Ich weiß kaum etwas über diese Länder und finde es deshalb besonders schön, persönliche Geschichten zu hören. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich dabei auch mehr über mich selber lernen kann. Wir haben zum Beispiel über Weihnachten gesprochen und ich bin davon ausgegangen, dass sie das auch feiern wird. Dies ist aber nicht der Fall. Z. hat mir dann viele Fragen zu dem Fest gestellt und wie ich es feiern werde. Das hat mir wieder einmal vor Augen gehalten, dass das, was ich als „normal“ betrachte für andere Menschen ungewöhnlich ist und andersherum. Eine kleine Erinnerung daran, dass ich nicht von mir auf andere schließen sollte, wie man so schön sagt. Genau aus diesem Grund freue ich mich schon auf die weiteren Treffen und darauf neues von Z., aber auch über mich zu lernen.

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